My Brief encounter by A.
Many years ago my husband and I went to Brittany on holiday. We stayed
in a gîte (I'm sure I don't need to explain this to French speakers but
it's a type of rented cottage) which was made from the ground floor of a
converted cow shed.
When we finally arrived at the address, in the middle of the
countryside (finding the place is a story of it's own ) We drove down a
long dirt track ending up in front of a beautiful old French farmhouse
(almost a mini chateau) with a small cottage and an even smaller farm
building next to it.
After knocking at the farmhouse and finding it empty, we settled down
to wait for the owner to return with the key to our gîte. Some time
later a car drew up (arrived and stopped) in the grounds and a middle
aged man got out.
We explained who we were and why we were there. He didn't speak English
and our French was (and still is ) poor but we managed to understand
each other.
He showed us round and explained that his brother owned the farmhouse,
he and his wife lived on the floor above us in the gîte.
One night there was a terrible thunderstorm and the electricity failed.
Monsieur came downstairs and invited us to join them upstairs until the
power returned. We readily agreed and followed him to the next floor.
When we got upstairs we found a delightfully welcoming sight. There
were candles and oil lamps everywhere, which gave a warm and cosy glow
to the room. Madame and their daughter were sitting at the table but got
up as we entered the room. They were so welcoming and kind and insisted
on introducing us to Monsieur's mother who was in bed in the next
room.
The "Belle mêre" was sitting up in bed wearing a beautiful handmade and
hand embroidered white nightgown which came up to her chin and an old
fashioned mop cap ( a type of night hat worn by old ladies everywhere in
the nineteenth century)
She too was smiling and very welcoming despite not being able to speak
English. We stayed in her room for about ten minutes then left her to
rest.
We all sat around the table drinking coffee and home made cider and
with a combination of two dictionaries (one French -English and the
other, English-French) plus the small amount of French which we spoke
and the equally small amount of English which the daughter spoke, we
talked all evening.
It was amazing how many subjects we covered, despite the fact that none
of us was really able to speak each other's languages. The French
family told us how the elder brother had inherited the farmhouse but
never used it, whilst the younger brother (Monsieur) had only inherited
disused farm buildings.
Monsieur had converted the gîte we were in, a few years previously and
was now working on the other building (the old pig stye). He had done
all the work on both buildings completely single handedly (alone) and
had now reached the stage where his daughter had her own "flat" in the
old pig stye. He intended to rent the lower floor of this building as a
gîte too, once the work was completed.
We learned about their lives when they were children, what they thought
of their president and the other presidential candidates, what their
daughter did for a living and many of their hopes and fears. In return
we told them all about our lives, work and so on.
It was a magical evening, time flew by so quickly that it seemed like
only about half an hour before the electricity returned and we prepared
to go back downstairs. In fact we had been there for over three and a
half hours.
I shall never forget the warmth and generosity of that family, or the
wonderful time we spent with them. Even now, when I think back, it seems
like only yesterday but it must be over 25 years ago. I hope they're
still there and life has been good to them, they were a bright light in a
dark world (literally, when you think of the power cut :-)) )
written by A., England
written by A., England
Meine kurze Begegnung von A.
Vor vielen Jahren fuhren mein Mann und ich in die Bretagne auf Urlaub.
Wir übernachteten in einer Privatunterkunft, einem Gîte (ich bin sicher,
ich muss das für Franzosen nicht übersetzen, aber es ist eine Art
Ferienhäuschen), gebaut aus dem Untergeschoss eines umfunktionierten
Kuhstalls.
Als wir endlich an der Adresse ankamen, mitten auf dem Land (den Ort zu
finden, ist eine eigene Geschichte), fuhren wir einen langen,
schmutzigen Weg entlang. Er endete vor einem schönen, alten
französischen Bauernhaus (beinahe ein kleines Schloss) mit einem
kleinen Häuschen und einem noch kleineren Wirtschaftsgebäude nebenan.
Wir klopften an und fanden das Bauernhaus leer, deshalb setzten wir uns
nieder um auf die Rückkehr des Besitzers zu warten, der den Schlüssel
zu unserer Unterkunft hatte. Einige Zeit später hielt ein Auto auf dem
Gelände und ein Mann mittleren Alters stieg aus.
Wir erklärten ihm, wer wir waren und den Grund unseres Kommens. Er
sprach kein Englisch und unser Französisch war (und ist immer noch)
mangelhaft, aber wir schafften es, uns zu verständigen.
Er führte uns herum und erklärte uns, dass sein Bruder der Besitzer des
Bauernhauses war, und er und seine Frau wohnten im Stock über uns in
dem "Gîte".
Eines Nachts gab es ein schreckliches Gewitter und der Strom fiel
aus. Monsieur kam herunter und lud uns ein, ihn nach oben zu begleiten,
bis es wieder Strom gab. Wir stimmten bereitwillig zu und folgten ihm in
den nächsten Stock.
Als wir hinauf kamen, fanden wir einen sehr einladenden Anblick vor.
Überall standen Kerzen und Öllampen, die den Raum in ein warmes und
gemütliches Licht tauchten. Madame und ihre Tochter saßen am Tisch,
standen aber auf, als wir den Raum betraten. Sie hießen uns willkommen,
waren sehr freundlich und bestanden darauf, uns der Mutter von Monsieur
vorzustellen, die im Bett im angrenzenden Raum lag.
Die „Belle mêre“ saß aufrecht im Bett und trug ein schönes,
handbesticktes weißes Nachtgewand, das ihr bis zum Kinn reichte und eine
altmodische Haube (die Art Haube, die im 19.Jahrhundert überall von
alten Damen getragen wurde).
Sie lächelte und begrüßte uns auch herzlich, obwohl sie kein Englisch
sprach. Wir blieben etwa zehn Minuten in ihrem Zimmer und gingen dann,
um sie schlafen zu lassen.
Wir saßen alle um den Tisch herum, tranken Kaffee und selbstgemachten
Apfelmost, und mit einer Kombination von zwei Wörterbüchern (eines davon
Französisch-Englisch, das andere Englisch-Französisch) und dem bisschen
Französisch, das wir sprachen und dem ebenso kleinen bisschen Englisch,
das die Tochter sprach, unterhielten wir uns den ganzen Abend.
Es war erstaunlich, wie viele Themen wir behandelten, trotz der
Tatsache, dass keiner von uns wirklich die Sprache des anderen sprechen
konnte. Die französische Familie erzählte uns, dass der ältere Bruder
das Bauernhaus geerbt, aber nie benutzt hatte, während der jüngere
Bruder (unser Vermieter) nur leer stehende Wirtschaftsgebäude geerbt
hatte.
Unser Vermieter hatte die Unterkunft, in der wir wohnten, ein paar
Jahre zuvor umgebaut und war gerade dabei, das andere Gebäude (den alten
Schweinestall) herzurichten. Er hatte all die Arbeit in beiden Gebäuden
vollkommen allein bewältigt und hatte es nun geschafft, dass seine
Tochter eine eigene „Wohnung“ im alten Schweinestall hatte. Er
beabsichtigte, sobald die Arbeit beendet war, das Untergeschoss dieses
Gebäudes ebenfalls als Ferienwohnung zu vermieten.
Wir erfuhren, wie sie als Kinder gelebt hatten, was sie über ihren
Präsidenten und die anderen Präsidentschaftskandidaten dachten, womit
ihre Tochter ihr Geld verdiente und über viele ihrer Hoffnungen und
Ängste. Im Gegenzug erzählten wir ihnen alles über unser Leben, unsere
Arbeit usw.
Es war ein zauberhafter Abend, die Zeit verflog so schnell, dass es
bloß wie eine halbe Stunde schien, als der Strom zurückkehrte und wir
uns auf den Weg zurück nach unten machten. Tatsächlich waren wir mehr
als dreieinhalb Stunden dort gewesen.
Ich werde niemals die Herzlichkeit und Großzügigkeit dieser Familie
vergessen, beziehungsweise die wunderbare Zeit, die wir zusammen
verbrachten. Sogar jetzt, wenn ich zurückdenke, scheint es mir, als sei
es gestern gewesen, aber es muss mehr als 25 Jahre her sein. Ich hoffe,
sie wohnen noch immer dort und das Leben ist gut zu ihnen gewesen, sie
waren ein helles Licht in einer dunklen Welt (im wahrsten Sinne des
Wortes, wenn man an den Stromausfall denkt :-)) )
written by A., England / translated by S., Austria
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